Tenniswanderung mit Tücken

 

Als lieb gewonnene Tradition entpuppt sich die Frühlingswanderung des Tennisvereines Gramastetten, mit der  - ganz untypisch für einen Tennisverein – in die neue Saison gestartet wird.

 

So trafen sich auch am 5. Mai 07 an die zwei Dutzend Tennisfreunde, die die gelbe Filzkugel gegen die Wanderstecken eintauschten, bei der Kirche in Neußerling, um den Rundwanderweg „H 7“ von Neußerling über Herzogsdorf und zurück in Angriff zu nehmen. Vorher wurde jedoch einstimmig beschlossen, vor dem Mittagessen den längeren Teil des Rundwanderweges zu bestreiten, um dann mit vollem Bauch etwas gemütlicher die Strecke abzuschließen. Das hieß allerdings,  die Runde verkehrt zu gehen, was ja gemäß den Kenntnissen der Geometrie belanglos sein müsste, da man in einem Kreis immer zum Ausgangspunkt zurück kehrt. Aber die Betonung liegt eben auf „Müsste“.

Mit leuchtenden Augen und forschen Schritten, unter Lachen und fröhlichem Stimmengewirr, die Wanderkarte in den Händen schritten wir einher, die Sonne lachte, es war angenehm warm und die Vögel zwitscherten für uns die Begleitmusik. Nach einiger Zeit kamen wir plötzlich zu einer Weggabelung, jedoch ohne irgend eine Markierung. Wir verließen uns auf unser Gefühl, nahmen den linken Weg und waren ........ falsch! Unter Zuhilfenahme sämtlicher Pfadfinder-, Bundesheer- und sonstiger Kenntnisse fanden wir auf verschlungenen Pfaden wieder zurück auf unsere ursprüngliche Route, die wir auch glücklich weiter gingen, bis wir wieder an eine unbeschilderte Weggabelung kamen. Es war Tag, also schieden die Sterne zur Orientierung aus, und so verließen wir uns wieder auf unser Gefühl, dieses Mal bei weitem nicht so forsch wie zuerst, sondern zögerlich und nach einem kräftigen Schluck von der Flasche mit Maria’s „Notfalltropfen“. Naja, schließlich kamen wir doch nach einigen „Verirrern“ wohlbehalten in Herzogsdorf an und das vortreffliche Mittagessen im Gasthof Gahleitner ließ uns bald die erschütternden Ergebnisse unserer Denkleistungen vergessen. Wir einigten uns auf eine gemeinsame Petition an den Bürgermeister von Herzogsdorf, die Wanderkarte so zu gestalten, dass auch weniger geübte sich mit ihr zurecht finden. Außerdem hatten wir ja nach dem Mittagessen die Chance, die zweite Hälfte unserer Wanderung effizienter anzugehen.

Diese Chance gestaltete sich aber als ungemein schwierig, da wir nicht einmal den Einstieg in den Rundwanderweg fanden, wenn – ja, wenn nicht eine hübsche und nette Dame in Walkingkleidung sich unser angenommen und uns auf die richtige Fährte gesetzt hätte. Leider konnten wir dieser Fährte nicht lange folgen, da sie sich im Gewirr der unbeschilderten Wegkreuzungen verlor. So kämpften wir uns tapfer von Hof zu Hof, in herrlich ruhigen Wäldern verfehlten wir „H 7“ nur einige Kilometer weit und so kam es, dass der mit 12 km angegebene Rundwanderweg sicher um ein Drittel länger wurde. Trotzdem konnte dies unsere gute Laune nicht trüben und lachend über unser Unvermögen gelangten wir wohlbehalten wieder in Neußerling an, wo wir bei einer gemütlichen Jause eine dementsprechende Nachbesprechung abhielten.

Eines ist uns aber aufgefallen: jedes Mal, wenn wir auf eine Beschilderung des Wanderweges stießen, war sie so angebracht, dass sie sofort gesehen würde, kämen wir aus der anderen Richtung. Die Conclusio demnach ist, dass es trotz der Kreisform nicht egal ist, in welche Richtung man einen Rundwanderweg beginnt.

ACHTUNG

am 17.5.07 ab 13:00 Uhr beginnt der Tennisverein Gramastetten seine Spielsaison mit dem „Einspielen in den Sommer“. In ungezwungener Weise sollen die ersten Ballwechsel stattfinden, gemütlich auf der Terrasse geplaudert werden, wobei auch die lukullischen Genüsse nicht zu kurz kommen (Helmut wird in bewährter Weise mitgebrachtes Grillgut exzellent bearbeiten – für Getränke ist gesorgt).

Neben den Mitgliedern sind dazu auch alle Interessierten (auch Kinder und Jugendliche) herzlichst eingeladen.

Text/Fotos: Leeb Wolfgang