Altes
Gewerbe - Zimmermann
Die Hauptaufgabe des
Zimmermanns war es, den Dachstuhl oder Häuser und Scheunen
vom Fundament oder Kellergeschoß bis zum Dach zu errichten.
Die Arbeit des Zimmermanns
begann im Wald mit dem Schlagen der Bäume (Eiche, später
auch Fichte oder Tanne). Der beste Zeitpunkt war Anfang März
oder Ende November. Die Stämme sollten zunächst ein halbes
Jahr im Wasser liegen, (gegen Holzwurm).
Auf dem Zimmerplatz wurden
die Stämme vierkant behauen. Mit der Richtschnur zog man
eine gerade Linie, nach der man mit der Zimmermannsaxt die
Stämme grob bearbeitete . Anschließend wurden sie mit dem
Zimmermannsbeil fein beschlagen. Die Balken wurden dann
abgelenkt, erhielten Zapfen mit Loch und außerdem die
notwendigen Zapfenlöcher mit Loch für die Holznägel. Dabei
benutzte man Gehrungsmaß, Löffel- oder Schneckebohrer,
Stemmeisen und Stoßaxt.
Die Balken legte man Wand um
Wand waagerecht zusammen und kennzeichnete sie. Als alle
Wände fertig waren, fuhr man die gezimmerten Balken zum
Bauplatz und schlug das Haus auf.
Altes Gewerbe
-Brunnenrohrbohrer
Der Brunnenrohrbauer hatte
die Aufgabe, Wasserleitungen aus Holz zu bauen. Dabei
verwendete er einen 40 bis 50 cm langen Bohrer, der auf
einer 2,5 bis 3,5 cm langen Stange befestigt wurde.
Als Brunnenrohre wurden
meistens gerade, möglichst astfreie Fichten- oder
Lärchenbaumstämme verwendet. Die Verbindung zwischen zwei
Rohren wurde mit Pech und Lumpen gut abgedichtet. Die Rohre
wurden hauptsächlich für Wasserleitungen von den Brunnen zu
den Häusern verwendet. |