Alte
Handwerke - Der Schmied
Der
Schmied war für jegliche Art der Eisenverarbeitung
zuständig. Er beschlug Pferde, stellte "Nägel mit Köpfen",
Pfeilspitzen, Messer, usw. her. Die Bruckschmiede in
Gramastetten (Foto: Vater und Sohn Ginterseder) kann auf
eine lange Tradition zurückblicken.
Früher gab
ca. 20 verschiedene Arten von Schmieden. Zuerst goss ein
Schmied das flüssige Eisenerz zu einem Quader. Ein zweiter
hatte die Aufgabe, Luftblasen und Restpartikel aus dem Eisen
zu entfernen. Der dritte schmiedete aus dem Quader dünne
Eisenstangen, die dann von allen anderen Schmieden
weiterverarbeitet wurden.
Eine
Schmiede enthielt folgende Utensilien: einen Ofen und einen
Amboss. Der Ofen hieß "Esse", weil er wie ein Abzug
funktioniert, nur umgekehrt: Auf einer Art Tablett lag
Kohle. Diese wurde mit Hilfe eines Feuersteines, eines
Stückes Eisen und eines mit Schwarzpulver angereicherten
Stückes Pilz entzündet. Dann blies der Schmied mit zwei
Blasebälgen, auf denen er stand, Luft von unten in das
Feuer. So erreichte es eine Temperatur von etwa 1800° C. Das
zu bearbeitende Stück Eisen wurde in das Feuer gehalten und
schmolz bei etwa 1400°C. Damit dies nicht auch mit den
Werkzeugen des Schmieds passierte, musste er immer "mehrere
Eisen im Feuer haben".
Das
glühende Eisen wurde dann mit einem dieser Werkzeuge zum
Amboss getragen und dort mit den verschiedensten Hämmern
bearbeitet. Der Amboss war ein massiver Eisenblock mit
vielen Hilfsmitteln zum Schmieden verschiedenster Formen.
Auch gab es für jede Form einen bestimmten Hammer, so zum
Beispiel einen geschwungenen, spitz zulaufenden Hammer zum
Schmieden eines Hufeisens. Und wenn das beschlagene Pferd
aufgrund der Hufeisen krank wurde oder sogar starb, war
immer der Schmied schuld.
War das
Eisen fertig geformt, so wurde es in kaltem Wasser
abgeschreckt. Jetzt wurde es entweder direkt verkauft oder
an einen feiner arbeitenden Schmied, wie zum Beispiel den
Silber- bzw. Goldschmied, weitergegeben.
Zwei vom
Fach.
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