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Ein Sizilianer in Gramastetten

Spagetti, Italienischunterricht und mediterrane Offenheit – Alfredo Catalono (29) hat den Hauch des Südens in die Mühlviertler Gemeinde Gramastetten (Eidenberg) gebracht. Dort absolviert der Sizilianer nach Abschluss seines Deutsch- und Literaturstudiums im Rahmen des EU-Programmes „Leonardo“ ein sechsmonatiges Praktikum.

Ein Italiener im Mühlviertel: "Der Kaffee schmeckt schon ein wenig anders als in Italien, aber dafür ist der Schweinsbraten sehr gut."

„Weißt du, eigentlich dachte ich, dass nur in einer großen Stadt jemand Italienischsprachiger gebraucht wird“, erklärt Alfredo in perfektem Deutsch. Deshalb habe er während seiner Antragsabwicklung über die Linzer Vermittlungsstelle CATT auch gar nicht gefragt, wo sein Praktikumplatz liege und wie viele Kollegen er dort haben würde. Er ist mehr der urbane Typ – schließlich lebt er auf Sizilien in der Stadt Cattania, die „dreimal so groß wie Linz“ sei.

 

Doch der Bedarf ist da. Alfredos „Praktikumsherr“ ist der Holzhändler Franz Lummerstorfer, der „95 % seiner Geschäfte mit Italien abwickelt“. Alfredos Aufgabe ist es italienische Korrespondenz zu führen, Geschäftspartner zu kontaktieren, die Firma in Italien zu präsentieren.

Vom Studiofach her aus einem völlig anderen Bereich kommend, lernt Alfredo viel über das Export- Geschäft. Im Gegenzug gibt er der Sekretärin Italienischunterricht. Bisher vorwiegend im Norden des Stiefels tätig, erschließt sich Lummerstorfer jetzt mithilfe des Praktikanten den Süden Italiens. Dazu wären die beiden zwischen Rom und Sizilien unterwegs.

„Ich möchte Karriere machen!“

„Ich möchte Karriere machen“, erklärt Alfredo seine Motivation. Dazu brauche ich Auslandserfahrung, die sich gut im Lebenslauf macht.“ Offen und kommunikativ zu sein, sei eine wichtige Voraussetzung dafür: „Sonst kann es sehr hart sein.“ Alfredo jedenfalls ist mit seinem Praktikum zufrieden und kann sich vorstellen, auch in Zukunft in Österreich zu arbeiten.

 

Catania, wurde 729 v.Chr. von den Griechen gegründet. Den kulturellen Höhepunkt erlebte die Stadt während der römischen Epoche. Der nur 30 km entfernte Vulkan Ätna zerstörte die Stadt mehrmals. Catania ist heute pulsierende Wirtschafts- und Handelsstadt.

 (c)NeuesVolksblatt

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